Neuer Emissionsbericht, neue Fortschritte – kann das WvS klimaneutrale Schule bleiben?

Deutschland ist nicht das beste Land, was Klimaschutz angeht. Um unseren Beitrag zu leisten, dass dies nicht so bleibt, bemühen wir uns in der Klimaschutz-AG darum, unsere Schule so klimafreundlich wie möglich zu gestalten. Ein Mal sind wir schon als klimaneutrale Schule ausgezeichnet worden. Dieser Titel ist zeitlich begrenzt. 

Nun geht es darum, klimaneutral zu bleiben. Dabei ist ein Emissionsbericht essenziell, denn sonst würden wir überhaupt nicht wissen, wie viel wir für das Ziel der Klimaneutralität tun müssen. Also haben wir in der letzten Zeit Informationen gesammelt, Interviews geführt und viel gerechnet. So sind wir am Ende zu einem Emissionsbericht gelangt, der die Emissionen des WvS für das Schuljahr 2022/2023 darstellt.

Hier können Sie ihn herunterladen:

Der Emissionsbericht wurde am 05.12.22 auf der Gesamtkonferenz der Schulöffentlichkeit präsentiert. Die Gesamtkonferenz hat mit großer Mehrheit (73% der Stimmen) beschlossen: 

Wir wollen klimaneutral bleiben!

Throwback: Landestagung der ALO‘s

Vom RUZ des NP Harz ausgerichtet, fand Mitte September diesen Jahres die Landestagung der außerschulischen Lernorte Niedersachsens mit anschließendem „Markt der Möglichkeiten“ statt.

Auf dem Rammelsberg-Gelände in Goslar sammelten sich zahlreiche Menschen, u.A. beauftragte Lehrkräfte BNE, Institutionen die in Niedersachsen für BNE tätig sind, sowie Vertreter außerschulischer Lernstandorte Niedersachsens.

Unter dem Gesichtspunkt der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) bot das Programm neben einer Plenumsveranstaltung mit informativen Beiträgen, auch eine Podiumsdiskussion. Bei dieser durften sowohl unser AG-Leiter Herr Dr. Klingbeil, als auch das AG-Mitglied Sina, gemeinsam mit Vertretenden aus u.A. Touristik, Politik und RUZ ihre Statements zum Thema BNE abgeben und diskutieren.

Nach einer vegetarischen Stärkung gab es die Möglichkeit zur Teilnahme an verschiedenen Workshops, an die der Markt der Möglichkeiten anschloss. Dieser bot die Möglichkeit in zahlreiche ALO’s und ihre Arbeit hineinzuschnuppern und eignete sich hervorragend dazu Inspirationen zur Integration von BNE in Schule zu sammeln.

Auch Herr Dr. Stein, Gründer des Vereins „Klimaneutrale Schule e.V.“ (rechts), stellte seine Initiative vor.

ASANTE SANA – Ein Dankeschön aus Kenia

Von Bad Harzburg nach Mutanda

Am letzten Schultag des vergangenen Schuljahres kamen hier am WvS noch einmal alle zusammen, um gemeinsam das Ergebnis unseres Spendenlaufs zu feiern. Schlussendlich sind unfassbare 15.376,90€ auf dem Spendenkonto eingegangen – sogar noch mehr, als zugesagt worden war!

Unsere Spenden sind in Kenia angekommen und bereits verbaut! In Mutanda steht nun an der Mutanda Primary School ein Wassertank, der hilft die Folgen des Klimawandels (Dürre) abzumildern. Das ist nur fair: Wir tragen mit unseren über 270 Tonnen CO₂-Emissionen aus dem letzten Schuljahr gehörig zum Klimawandel bei. In Kenia, wo die Menschen kaum Emissionen verursachen, werden währenddessen durch den Klimawandel die Dürrephasen länger und schlimmer.

Feierliche Einweihung des Wassertanks der unsere Logos trägt

Unsere Klimapartnerschule findet ihr hier.

Dort ist nun mit Hilfe unseres Tanks die Trinkwasserversorgung der Schule gewährleistet.

In der kurzen, aber häufig heftigen Regenzeit wird der Regen aufgefangen und für die Trockenzeit gespeichert. Schulen sind dafür besonders geeignet, weil sich deren große Dächer besonders gut zum Auffangen des Regens eignen. Der nun errichtete Wassertank in Mutanda hilft nicht nur gegen die Folgen des Klimawandels, sondern leistet auch einen Beitrag für die Chancengleichheit der Geschlechter vor Ort, da unser Beitrag mehr Mädchen den regelmäßigen Schulbesuch ermöglicht.

Hiermit können wir feierlich verkünden, dass das Werner-von-Siemens-Gymnasium in Bad Harzburg zu den wenigen Klimaneutralen Schulen dieser Welt gehört.

Wir freuen uns zu sehen, wie mit unserer Hilfe Neues geschaffen wird und dass wir einen Beitrag zur Abmilderung der Folgen des Klimawandels geleistet haben. Und wir machen weiter!

Anmerkung: In einer früheren Version des Textes schrieben wir, dass von dem gesammelten Wasser auch ein Schulgarten bewässert wird. Dies ist laut unserer Klimapartnerschule nicht korrekt und wurde daher richtiggestellt. 

Das WvS klimaneutral machen – der vierte Emissionsbericht

Während viele Politiker*innen und Wissenschaftler*innen nach einem Ausweg aus der Pandemie suchen und viele Menschen in den Nachrichten die Viruskrise verfolgen, wird die Klimakrise verschlafen. Der Klimawandel schläft aber nicht – und wir auch nicht!

2019 wurden in Deutschland 7,9 t CO₂ pro Kopf ausgestoßen. Das ist immer noch deutlich zu viel, um den Klimawandel aufzuhalten oder auch nur zu verlangsamen. Statt den Kopf in den Sand zu stecken, weil wir uns derzeit nicht in der Schule treffen können, haben wir ein großes Ziel angepeilt um aus einer Utopie Wirklichkeit werden zu lassen: Unsere Schule klimaneutral zu machen.

Durch das Projekt „Klimaneutrale Schule“ haben wir die Möglichkeit, unsere CO₂-Emissionen zu neutralisieren, indem mit unserer Hilfe an anderer Stelle der Welt die Emissionen reduziert werden können.

Dafür muss man natürlich erstmal wissen, wie groß unsere Emissionen überhaupt sind – darum wurde es Zeit für einen weiteren Emissionsbericht. Also beschäftigten wir uns im Home-Office in den letzten Wochen mit einigen wichtigen Zahlen: Den CO₂-Emissionen unserer Schule. Mit Hilfe der Lehrkräfte aus den Fachgruppen Erdkunde und Chemie und der Tutor*innen der Oberstufe fanden wir ziemlich genau heraus, wer wie zur Schule kommt und welche Wege dabei zurückgelegt werden. Zudem lieferten uns unser Hausmeister und die Pächterin der Cafeteria Informationen über unseren Energieverbrauch und den Essensverkauf. Mit all diesen Daten war es uns möglich unseren vierten und bisher genauesten Emissionsbericht zu erstellen. Welche teils erstaunlichen Erkenntnisse wir dabei erlangten, könnt Ihr euch hier ansehen:

Diesen stellten wir auf der online-Gesamtkonferenz am 08.12. der Schulöffentlichkeit vor. Unsere Ergebnisse wurden interessiert diskutiert und schließlich beschloss die Konferenz mit großer Mehrheit,  den CO₂-Ausstoß unserer Schule erstmalig zu kompensieren.

Das WvS wird klimaneutral!

Zu unserem Projekt „Klimaneutrale Schule“ halten wir euch weiterhin auf dem Laufenden.


Das Team der Klima-AG

PlastikPiraten 2.0

Auch in diesem Schulhalbjahr haben wir wieder an der Aktion PlastikPiraten des Bundesministeriums für Bildung und Forschung teilgenommen. Hauptaufgabe war dabei, ein Gewässer in der Umgebung auf Plastikverschmutzung und natürlich mögliche Ursachen zu untersuchen. Dieses Mal fiel unsere Entscheidung auf die Radau, die, wenn man ihrem Verlauf ganz bis zum Ende folgt, in die Nordsee mündet – und damit möglicherweise zu den Massen an Meeresmüll beiträgt.
Der letzte Bach, den wir untersucht haben, hatte sich als überraschend sauber erwiesen! Damals hatten wir darauf geschlossen, dass Bad Harzburg noch relativ verantwortungsbewusst mit seinem Plastikmüll umgeht. Aber stimmt diese Annahme immer noch, wenn man die größeren Flüsse betrachtet?

Von dem Moment unserer Entscheidung an galt es, schnell zu planen.
Wir mussten die Fließgeschwindigkeit und das biologische Umfeld des Flusses bestimmen, mussten Müll am Flussufer sammeln und auszählen, ein Mikroplastiknetz aushängen, nach Treibgut Ausschau halten und Müllansammlungen in der Nähe suchen – und nebenbei auch noch alles fotografisch dokumentieren.
Anders als bei unserer letzten Teilnahme hatten wir dieses Mal allerdings nur zwei AG-Termine, um all diese Aufgaben zu bewältigen! Ein sehr straffer Zeitplan, der uns am 04. Mai trotz – oder gerade wegen – der niedergehenden Sintflut entschlossen zum Untersuchungsort aufbrechen ließ.
In Schlewecke angekommen, stellte sich unsere Ausrüstung, die von Regenmontur über Gummistiefel bis hin zu einer Wathose reichte, tatsächlich als angemessen heraus: Wir fanden reißende Strömung und steile, rutschige Abhänge!
In der zweiten Woche gerieten wir genau wie beim letzten Mal in Zeitdruck, was die Transektsuche nach Müll am Flussufer anging, wurden dann aber dank ein wenig Extraarbeit doch noch rechtzeitig fertig.

Hier einige Impressionen von unseren Gruppen bei der Arbeit:

Was war das Ergebnis unserer zweiten Suche? Tatsächlich fand sich dieses Mal Mikroplastik im Netz! Auch das Flussufer und die nähere Umgebung waren mal mehr, mal weniger verschmutzt – von der Böschung gelangte der Müll in den Fluss. Das bedeutet also: Die Verschmutzung der Weltmeere (hier: Der Nordsee) mit Mikroplastik beginnt tatsächlich schon direkt vor unserer Haustür, in Bad Harzburg. Das hat uns überrascht – und traurig gestimmt.

Den Tieren und Pflanzen in der Radau scheint diese Art der Verschmutzung übrigens verhältnismäßig wenig auszumachen – die biologische Gewässergüte liegt trotz der Plastikverschmutzung immer noch im Bereich I-II. Aber: Die gefundenen Insektenlarven sind auch schlicht zu klein, um sich an den Mikroplastikstücken verschlucken zu können… Bei Fischen dürfte das schon anders aussehen.

Leider haben wir genau das gefunden, wonach wir gesucht haben – der einzige größere Fluss in Bad Harzburg ist eine Plastikquelle für die Nordsee. Immerhin haben wir damit dem Bundesumweltministerium Daten zur Quelle von Plastik in den Weltmeeren geliefert, die hoffentlich weiterhelfen. Der Vergleich mit den Durchschnittswerten zeigt uns, dass die Radau immer noch ein vergleichsweise gering mit Plastik belastetes Gewässer ist. Trotzdem gilt leider: Das Meer beginnt hier.

 

Unsere erhobenen Daten im Vergleich mit allen anderen Teilnehmergruppen unter:
https://www.wissenschaftsjahr.de/2016-17/mitmachen/junge-wissenschaftsinteressierte/plastikpiraten.html